DAS PROGRAMM

DIE SONDERAUSSTELLUNG

 2. OG

TRANSITIONEN
Zu Wirkungen gesellschaftlicher Umbrüche im künstlerischen Werk

Eine Kooperation des Künstlerbund Dresden mit dem riesa efau/motorenhalle, der Kustodie TU Dresden und dem Kunstfonds, Staatliche Kunstsammlungen Dresden.

Inzwischen schon eine lieb gewordene Tradition: Auch in diesem Jahr schließen wir uns wieder dem großen Sonderausstellungsthema des Deutschen Hygiene-Museums an. Anlässlich der großen Schau „VEB Museum. Das Deutsche Hygiene-Museum in der DDR“ zeigt die KÜNSTLERMESSE die Sonderausstellung TRANSITIONEN.

Bild: Klaus Dennhardt, Drei Linien in ihrer Wandlung, Monotypien 1985 - 1986, eikon-Presse (1987)

Für diejenigen, die bis 1989 die DDR auf immer verließen, änderte sich schlagartig fast alles. Für diejenigen, die bis 1989 und weiterhin in jenem Land geblieben waren, änderte sich nach Mauerfall und Vereinigung sehr schnell fast alles. Stellvertretend für das Erleben vieler Betroffener soll gefragt werden, ob und wie sich solche extrem und kurzfristig wirksamen gesellschaftlichen Veränderungen in Leben und Werk von bildenden Künstler:innen auswirkten.

Welche Spuren haben diese Zäsuren in künstlerischen Werken hinterlassen? Sind Veränderungen, Verschiebungen, Kontinuitäten in den Jahren vor und nach dem Wandel zu beobachten: Stehen stilistische, inhaltliche oder andere Transformationen von Werkkomplexen möglicherweise im Kontext einer intensiven und direkten Begegnung mit in jeweils anderen Systemen entstandener Kunst? Was sagen die Künstler:innen selbst dazu?

Einladung zum Gespräch

In einem Prequel zur großen Ausstellung im Herbst in der Motorenhalle des riesa efau werden Werke von Petra Kasten und Klaus Dennhardt gezeigt und vor Ort mit beiden diskutiert. Zudem laden wir zum Nachhören und Nachsehen von Ausschnitten aus Interviews mit Künstler:innen ein, wie auch zu Gesprächen über das eigene Erleben der damaligen Umwälzungen.

 

VERANSTALTUNG ZUR SONDERAUSSTELLUNG

23.03.2024 | 19:00 – 21:00 Uhr | Kleiner Saal 2. OG

Vom Kopf auf die Füße und wieder zurück?
Systembruch um 1990 in der Dresdner Kunst

Podiumsdiskussion in Kooperation mit Künstlerbund Dresden e.V., riesa efau/motorenhalle, Kustodie TU Dresden, Kunstfonds, Staatliche Kunstsammlungen Dresden und Deutschem Hygiene-Museum.

Wie haben in den Jahren vor und nach 1990 Künstler:innen und im Kunstsystem Engagierte die fundamentalen Veränderungen erlebt, wie verließen sie in ihrem Werk ein Land, meist ohne sich fortzubewegen. Wie reagierten Künstler:innen, die vor dem Mauerfall 1989 in den Westen gingen.
In welcher Weise wurde die Geschichte des DHMD von diesen Eruptionen tangiert? Welche Rolle spielte Kunst von und nach 1989 im Betrieb und Ausstellungswesen des Museums?

Seit ca. 1993 wurden zahlreiche Interviews mit Protagonist:innen geführt, Kunstwerke, aber auch Entwicklungen analysiert, Geschichte und Geschichten aufgearbeitet. Nach einer Einführung durch Frank Eckhardt (riese efau) gehen die Kuratorin der Ausstellung VEB Museum Dr. Sandra Mühlenberend sowie Silke Wagler (Kunstfonds SKD), Prof. Dr. Karl-Siegbert Rehberg (TUD, Kunstsoziologe) und die Künstler:innen Petra Kasten und Klaus Dennhardt diesen Fragen nach.

Moderation: Gwendolin Kremer (Kustodie der TU Dresden)

Die Veranstaltung ist kostenlos, eine Anmeldung aber erforderlich:

Hier geht es zur Bestellung der Freikarten. 

DER FILM

KMDD-Forum (EG, linker Seitenflügel) | samstags durchgehend, am Sonntag um 10.30 Uhr mit anschließendem Publikumsgespräch

Welche Rolle spielt Kunst in Zeit von Krisen und Kriegen? Seit Beginn der russischen Großoffensive in der Ukraine beobachtet der Dresdner Künstler Dirk Großer die Bewegungen in der ukrainischen Kulturszene. Er besuchte Künstler in der Ukraine und führte mit ihnen Interviews.

Sein auf diese Weise entstandener experimenteller Dokumentarfilm 

LET’S LEAVE IT FOR BETTER TIMES (87 min, 2024)

ist während der Messe samstags in Dauerschleife im KMDD-Forum (EG, linker Seitenflügel) zu sehen.

Großer, der sich insbesondere für den Freiheitsbegriff in der Kunst interessiert und jetzt auch zu aktivistischer Kunst im Widerstand recherchierte, bietet in seinem Film Einblicke in die Rolle von Kunst in Kriegszeiten und den unglaublichen Mut von Künstler:innen und Aktivist:innen in der Kunst- Und Kulturszene der Ukraine. Unter anderem handeln Aljoscha, Kostiantin Doroschenko, Nikita Kadan, Ute Kilter, Zhanna Kadirova, Lyana Mytsko, Anton Logov.

Publikumsgespräch am Sonntag 

Am Sonntag wird der Film noch einmal ab 10.30 Uhr gezeigt. Dirk Großer ist anschließend für ein Publikumsgespräch zu Gast, moderiert vom Dresdner Kommunikationswissenschaftler Thomas Dumke (TMA Hellerau). Auch hier ist das große Thema die Kunstfreiheit.

LET’S LEAVE IT FOR BETTER TIMES
experimenteller Dokumentarfilm: 87 Minuten, 2024

Dirk Großer (1970, Dresden) arbeitet projektorientiert. 
Seine Aktionen, Installationen und Performances basieren auf gesellschaftlich brisanten Themen, die er mit philosophischen Begriffen von Freiheit in Kontext setzt. Im Projekt „Terminal der Freiheit“ befragte er Menschen unterschiedlicher Gesellschaftsschichten zu ihrer eigenen Vision von Freiheit. Diese filmischen Portraits werden in Kombination mit Gesellschaftsentwürfen in verschiedenen Institutionen installiert. In Lecture-Performances beleuchtet er die Kunstgeschichte aufgrund neuer Perspektiven seit 9/11 als Freiheitsbewegung.

LINKS
Kunst und Krieg Konferenz
Let’s Leave it for better times

 www.dirkgrosser.com

DER TALK

KMDD-Forum (EG linker Seitenflügel)

24. März, 15 Uhr | Anmeldung notwendig 

Künstlerische Existenz heute – neue Chancen im digitalen Wandel

Mit Sophia Pompéry (Künstlerin) Prof. Simon Meier-Vieracker (TU Dresden)

Kann man über digitale Kanäle tatsächlich gut kommunizieren und dies auch über Kunst? Hilft diese Kommunikation, die eigenen künstlerischen Arbeiten bekannter zu machen oder sogar zu verkaufen?

Prof. Simon Meier-Vieracker stellt in diesem Talk Entwicklungen, Trends und Strategien der Kommunikation in den sozialen Medien sowie deren Besonderheiten vor. Insbesondere geht er der Frage nach, was guten Content ausmacht und woran wir ihn erkennen.

Sophia Pompéry stellt den Aspekt der aktuellen digitalen Wende für Kunstschaffende und den Direktvertrieb vor. Außerdem bringt sie Zahlen mit, die das digitale Kaufverhalten von Kunstliebhaber:innen dokumentieren.  

© Heike Overberg

Sophia Pompéry ist Konzeptkünstlerin, Gründerin und Coach. Neben ihrer künstlerischen Tätigkeit, die sie kürzlich als Fellow der jungen Akademie der Künste an die Villa Serpentara führte, und einer Ausstellungspraxis in Institutionen wie der Kunsthalle Nürnberg, dem Haus der Kunst, München, oder dem Hamburger Bahnhof, Berlin,  unterstützt sie aus der praktischen Erfahrung heraus andere Kreative dabei, ihre Souveränität im Beruf zu stärken, Strategien für die Sichtbarkeit der Arbeit zu entwickeln, Netzwerke zu pflegen und sich kommunikativ fit zu machen. Zwischen 2017 und 2024 leitet sie im Rahmen von SeeKicks das see up-Fortbildungsprogramm für Studierende und Absolvent:innen der weißensee kunsthochschule berlin und gibt regelmäßig Workshops zur Professionalisierung an verschiedenen Institutionen bundesweit.

@sophiapompery / www.sophiapompery.de

Prof. Simon Meier-Vieracker ist Sprachwissenschaftler mit den Arbeitsschwerpunkten Korpus-, Diskurs- und Medienlinguistik. Seit 2020 ist er Professor für Angewandte Linguistik an der Technischen Universität Dresden. In seiner Forschung beschäftigt er sich insbesondere mit Kommunikation in digitalen Medien. Er selbst ist auch Content Creator, betreibt als @fussballinguist verschiedene Social Media Kanäle und wurde 2023 für seinen TikTok-Kanal mit dem Social-Media-Preis „Die Goldenen Blogger“ ausgezeichnet.  Im Mai 2024 erscheint sein Buch „Sprache ist, was du draus machst!“.

@fussballinguist

DER TALK ist eine Kooperation mit dem Career Service der Hochschule für Bildende Künste Dresden.

DAS KINDERPROGRAMM

1. OG neben der Bistro-Lounge

Samstag & Sonntag
14 – 17 Uhr

Mobile Druckwerkstatt des Vereins Buchkinder e.V.

Was bei einem großen Möbelhersteller das Bällebad ist, ist bei der KÜNSTLERMESSE die Mobile Druckwerkstatt des Vereins Buchkinder e.V.: Im 1. OG neben der Bistro-Lounge sind Kinder ab 5 Jahren herzlich willkommen, ohne elterliche Aufsicht einen Linolschnitt auszuprobieren. 

In der Schreib- und Druckwerkstatt der Buchkinder Dresden passieren immer wieder unglaubliche Dinge! Wie im Titelbild zu sehen ist.  

Seit 2008 gibt es in Dresden den Verein „Buchkinder Dresden e.V.“  – zum fünften Mal ist er bei der KÜNSTLERMESSE DRESDEN dabei. Innerhalb der Messe dürfen jetzt weitere Geschichten von unglaublichen Dingen entstehen. Kommt vorbei! Lasst eure Eltern für einen Moment Eltern sein und sich an den Ständen umschauen.   

Unter der Aufsicht erfahrener Kursleiter:innen werdet ihr von professioneller Hand begleitet. Wir sind jetzt schon gespannt auf euch und eure Geschichten! 

Der Buchkinder e.V. Dresden hat außerhalb der Messe ein festes Kursprogramm.  Alle Informationen zum Verein unter www.buchkinder-dresden.de

22. - 24. März 2024 @ Deutsches Hygiene-Museum Dresden